Nicht weil er der erste Tag im Mai ist, sondern vor über 125 Jahreneinmal der Kampftag der Arbeiterklasse war. Geboren wurde er in den USA . Vorausgegangen sind große Streiks in Amerika, England und der Bergarbeiterstreik im Ruhrgebiet 1889. Diese großen Streiks verstärkten den Wunsch nach einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. So fand am 14. Juli 1889 ein internationaler Arbeiterkongress in Paris statt. Bis Dezember 1889 haben 18 Gewerkschaften im Deutschen Reich erklär t, am 1. Mai 1890 für einen 8-Stunden-Tag und bessere Arbeitsbedingungen zu streiken.


Heute, nach über  125 Jahren, ist der 1. Mai zu einem „Tag der Arbeit“ degradiert worden, kein Kampftag mehr, mehr als Familienfest zu sehen. Ein Feiertag mehr oder weniger. Das sollte uns zu denken geben. Auch wenn unsere Politiker, ja auch Gewerkschaftsfunktionäre, gerade am 1. Mai mit kraftvollen Reden noch den Kampftag suggerieren wollen, sollten sie sehr wachsam sein, nicht Opfer von schleichenden Anpassungsprozessen zu werden. Die weltweite, immer stärker werdende, Macht der Konzerne, der Banken, der Superreichen, wird Regierende nur noch als Vermittler benutzen in ihrem Sinne natürlich, und nicht als demokratisch gewählte Macht des Volkes akzeptieren . Der Tag ist nicht mehr weit, an dem der „Tag der Arbeit“ wieder zu einem „Kampftag“ werden kann. Wenn sich Gewerkschaften in zwei Lager spalten,
wenn die sozialdemokratischen Kräfte (einstmals die Partei der Arbeiterklasse)
in jeder Koalition Verrat an ihren Wählern begangen hat und begeht. Wenn die christdemokratischen Kräfte immer mehr den alternativlosen Weg ebnen für Kapital und Reichtum. Wenn die nationalistischen Töne noch lauter werden. Wenn wir nicht endlich wieder eine Demokratie von UNTEN bekommen, wenn, wenn, wenn . . . , dann wird der 1. Mai bald kein „Feiertag“ der Arbeit mehr sein, sondern wieder ein Kampftag für Millionen und Abermillionen Menschen. Noch ist Zeit, die Zeit zu ändern, aber niemand weiß, wie lange.
IGM Essen V

Auf Anfrage von Michael Reimann

Von Redaktion

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