50.000 Einwohner bis 2030
Wie im KW Express regelmäßig berichtet, sind der starke Bevölkerungszuwachs und die daraus resultierenden so genannten Wachs- tumsschmerzen für die Stadt nach wie vor wesentliche Probleme.
Laut einer Veröffentlichung der Stadtplanung von KW sind schon weitere 3000 Wohnungen baurechtlich beantragt und genehmigt. Für rund 6700 weitere Wohnungen gibt es in den nächsten Jahren realistische Entstehungs- möglichkeiten. Rechnet man für diese Anzahl Wohnungen nur sehr niedrig angesetzte 3 Personen pro Haushalt, dann ergibt das bis ca. 2030 mindestens 27000 Neubürger in KW. Wer heute mit 50000 Einwohnern bis zum Jahr 2030 plant, wird auch dann wieder mal zu kurz gesprungen sein.
Eine zukunftsfähige Planung muss bereits heute die Stadtentwicklung und ihre Infra- struktur für mindestens 60000 Einwohner auslegen. Es sei denn, auch in 8 oder 10 Jahren wollen sich die dann Verantwortlichen mit denselben selbst verursachten Problemen rumschlagen, wie bereits seit etlichen Jahren. Das wäre dann zumindest eine seltsame Art Kontinuität.
Schon die Nähe zum BER und zur Tesla-Gi- gafabrik begründet diese Hochrechnungen.
Allein die Studien zur Stadtentwicklung
von KW, die in den letzten Jahren angefer- tigt worden sind und der ständige Verkauf von Grundstücken (auch in zweiter Reihe) wurden bei der Planung der Stadt nur bedingt berücksichtigt.
Ohne dass die Investoren für neue Wohn- projekte auch für die Infrastruktur verant- wortlich zeichnen, wird eine proportionale, einigermaßen harmonische Entwicklung der Stadt kaum noch möglich sein. Aus eige-
nen Finanzmitteln werden die notwendigen Schulen, Kindergärten und so weiter kaum
zu errichten sein. Auch deshalb fordert „Wir für KW“ schon seit Jahren, dass insbesondere Großinvestoren für Wohngebiete beauflagt werden, von Beginn an Kitas oder ab einem bestimmten Investitionsumfang auch Schulen mit zu bauen. Für deren Betrieb wäre dann die Stadt ohnehin selbst verantwortlich.
Laut Stadtplanungsamt sind die Bereiche
die am stärksten wachsen werden bisher die Kernstadt, Zeesen und Zernsdorf. Aber auch in Senzig gibt es Überlegungen und Planun- gen für weiteres Wachstum. Wir haben es vor allen Dingen mit jungen Familien mit Kin- dern zu tun, die in unsere Stadt umziehen und hier und in der Umgebung arbeiten wollen.
Die vorsichtige Planung der Stadt weist einen Bedarf von 1280 Kindern aus, die in die Al- tersgruppen für Kitas und Schulen fallen. Für alle müssen schon in nächster Zeit Kita, Hort und Schulplätze geschaffen werden.
Und dabei haben wir die Themen der me- dizinischen Versorgung durch Hausärzte verschiedener Fachbereiche noch gar nicht angesprochen.
In KW bleibt für die kommenden Jahre sehr viel zu tun.
Michael Reimann