der „Königspark“


Als Vorsitzendes Bauausschusses habe ich in den letzten Monaten interessante und Kontroverse Debatte verfolgt.
Kaum ein anderes Thema wird in der Stadtverordnetenversammlung Königs Wusterhausen momentan so intensiv diskutiert wie der „Königspark“. Die Eigentümer beabsichtigen eine Transformation der in weiten Teilen brach liegenden Gewerbefläche. Dafür hat die DLE Land Development GmbH in den vergangenen zwei Jahrengemeinsam mit einem Team aus Stadtplanern und Architekten eine Rahmenplanung für ein so genanntes Mischgebiet entwickelt.
Als Mischgebiet wird ein gemischt genutztes Quartier bezeichnet, in dem Wohnungen und Flächen für Gewerbe, Handwerk und Arbeitsplätze entstehen. Öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Kindertagesstätten sind ebenso vorgesehen, wie Angebote für medizinische Versorgung, Einzelhandel und Gastronomie. Ein weitläufiger Park und zahlreiche Grünflächen sollen die Aufenthalts- und Lebensqualität im zukünftigen „Königspark“ erhöhen.


Der Königspark – eine Chance für Königs Wusterhausen


Für Königs Wusterhausen ist das Projekt Königspark eine große Chance. Wir haben in der Stadt einen regelrechten Wohnungsnotstand. Durch die schrittweise Schaffung dringend benötigten Wohnraums kann die Mietpreisentwicklung in der Stadt langfristig positiv gestaltet werden. Das geplante Seniorenwohnen bietet barrierefreien Wohnraum. Mit Blick auf die demographische Entwicklung in der Region ein wichtiges Angebot, dass sich großer Nachfrage erfreuen wird.
Den größten Mehrwert für Königs Wusterhausen erzeugt die öffentliche und soziale Infrastruktur des „Königsparks“. Von den zusätzlich geschaffenen Schul- und Kitaplätzen werden alle Einwohner profitieren. Die geplanten Freizeitflächen, die vorgesehene Nahversorgung, die Möglichkeit der Ansiedlung von Arbeitsplätzen – all das sind gute Argumente für ein so genanntes Mischgebiet im „Königspark“. Zur Sicherung des Vorhabens muss die Stadt mit dem Eigentümer einen entsprechenden Vertrag abschließen, der die zugesagten Maßnahmen auf sichert. Gegebenenfalls mit Konventionalstrafe sichert.
Mischgebiet mit positiven Effekten für die zukünftige Stadtentwicklung
Die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung müssen nun entscheiden, ob sie diesen wichtigen und für die weitere Entwicklung der Stadt so bedeutenden Vorteile einer gemischt genutzten Quartiersentwicklung zustimmen oder ob sie an der Stelle eine Entwicklung auf Basis der vorhandenen Gewerbenutzung favorisieren.

Ein Gewerbepark würde die 56 Hektar des Königsparks zu 99 % versiegeln. Das Mischgebiet sieht dagegen 100.000 Quadratmeter Parkfläche sowie ein nachhaltiges Regenwassermanagement vor. Ein Gewerbepark würde das Aufkommen von Liefer- und LKW-Verkehr massiv anwachsen lassen – mit negativen Auswirkungen auf die angrenzenden Ortsteile. Auch die baurechtlich möglichen Gebäudehöhen von bis zu 8 Stockwerken und Gebäudelängen von bis zu 270 Metern im Gewerbegebiet übersteigen die geplanten baulichen Maße im gemischt genutzten Quartier erheblich.
Der größte Vorteil des Mischgebietes im Vergleich zum Gewerbegebiet liegt jedoch im Wohnungsbau. Schon heute übersteigt die Nachfrage an Wohnungen das vorhandene Angebot. Das treibt die Preise für Mieten und Wohneigentum nach oben. Gerade für junge Einwohner muss aber bezahlbarer Wohnraum vor Ort geschaffen werden, um jene, die zum ersten Mal im Leben auf den Wohnungsmarkt drängen, auch hier im Ort halten zu können. Darum – und wegen der weiteren aufgezählten Vorteile – ist der Königspark mit der vorliegenden Rahmenplanung der DLE ein großer Gewinn für die Zukunft von Königs Wusterhausen.

Von Redaktion

Ein Gedanke zu „Manchmal braucht man Mut!“
  1. Ein guter, wichtiger und informativer Artikel. Die Leute müssen wissen, welche Alternativen es gibt. Nur dann können sie entscheiden, wer sich tatsächlich für ihre Interessen einsetzt und wer nicht. Und vielleicht rafft sich auch manch einer auf und spricht mit seinen Abgeordneten. In jedem Fall ist es nötig, auch das Stimmverhalten in der SVV publik zu machen. Niemand soll sich im digitalen Zeitalter verstecken – auch und gerade Abgeordnete nicht.
    Wer den reinen Gewerbepark favorisiert, versündigt sich auf Jahrzehnte an der Stadt und ihren Menschen. Der verschlechtert Wohnsituation, Bildung/KITAS und auch das natürliche Stadtklima auf Jahrzehnte. Einen Gewerbepark kann man ja nicht zurückdrehen.

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