BER Berlin https://www.google.de/search?q=flugl%C3%A4rm+k%C3%B6nigs+wusterhausen&tbm=isch&ved=2ahUKEwiZoqST5Y_0AhXtwbsIHT9JCzQQ2-cCegQIABAA&oq=flugl%C3%A4rm+k%C3%B6nigs+wusterhausen&gs_lcp=CgNpbWcQAzIECAAQGDoHCCMQ7wMQJzoFCAAQgAQ6BAgAEEM6BggAEAUQHlCuB1iQLWCcMGgAcAB4AIABqgGIAdYLkgEEMjAuMZgBAKABAaoBC2d3cy13aXotaW1nwAEB&sclient=img&ei=qsaMYZmlJu2D7_UPv5KtoAM&bih=996&biw=1071#imgrc=PCx5mxuJ64G0vM

Schon seit Wochen klagen die Bürgerinnen und Bürger und viele Gewerbetreibende über den zunehmenden Fluglärm. Die Hauptverursacher sind an ihrer Firmenbemalung auch schnell auszumachen. Eine Fluggesellschaft hält sich nicht an die Absprachen, die den Anwohnern rund um Schönefeld sozusagen von Amts wegen mitgeteilt wurden – die Fluggesellschaft EasyJet. Mit den Versprechungen geht es nach vielfältigen Beschwerden munter weiter. Der Deutschland-Chef des Unternehmens, Stephan Erler, kündigte im rbb an, dass die EasyJet-Flugzeuge ab Oktober wieder die sogenannte Hoffmannkurve am BER fliegen. „Wir sind uns sicher, dass wir – sobald Ostwind herrscht – die Hoffmannkurve fliegen werden“. Und weiter hieß es: „Wir haben bei EasyJet keinerlei Interesse, eine andere Abflugroute zu wählen“. Da fragt man sich doch, ob EasyJet seine Flugrouten „nach Interesse“ wählen kann, oder ob für die Gesellschaft nicht die gleichen Regeln im Luftraum gelten, wie für alle anderen Fluggesellschaften. 

Wir erinnern uns: die Hoffmannkurve sollte möglichst viele Anwohner vom Fluglärm bei Starts von der südlichen BER-Start- und Landebahn Richtung Osten entlasten. Das hatte die Fluglärmkommission vor zirka zehn Jahren beschlossen und den Anwohnern so verkündet. Abweichungen seien nur per Einzelabfrage vom Tower möglich.  Seit der Eröffnung des BER registrieren KWer Bürger und noch mehr die Menschen in den nördlicher gelegenen Gemeinden, zunehmend tiefe und laute Lande- und Startabflüge von EasyJet-Maschinen über unsere Ortschaften. In unserer Stadt verfügen Häuser und Wohnungen nicht über einen speziellen Lärmschutz, weil direkte Überflüge laut den offiziellen Routen angeblich nicht vorgesehen waren. 

Im Infrastrukturausschuss des Brandenburger Landtages wurde festgestellt, dass im August mehr als 20 Prozent der Piloten nicht die Hoffman-Route flogen. Besonders auffällig ist, dass es die Piloten der EasyJet-Maschinen sind. Von der Fluggesellschaft gab es die abstrusesten „Erklärungen“ für ihr Verhalten. Eine besonders „schöne“ ist, dass EasyJet angeblich seine Bordcomputer umstellen müsse. Da fragt man sich doch, womit denn die anderen Flugzeuge der anderen Gesellschaften fliegen. Eine Schamgrenze für billige Ausreden scheint EasyJet jedenfall kaum zu haben.

Nun soll der Sache auf den Grund gegangen und die Lärmbelästigung wieder einmal neu gemessen werden. In Neu Diepensee/KW wird die erste Messstation aufgebaut. Irgendwer will wohl vermeiden, dass sich tausende Anwohner schwer irren mit ihrer Lärmbelästigung. Nur exakten Messungen auf die Kommastelle genau scheint man irgendwo „da oben“ zu trauen. 

Und was soll dann geschehen? Die Zuständigen für die Einhaltung der Flugrouten haben ja bereits beklagt, dass sie kaum Sanktionsmöglichkeiten haben, wenn sich Fluggesellschaften nicht an die Vorschriften halten. Wieder mal ist es an der Zeit, die gewählten Volksvertreter daran zu erinnern, in wessen Auftrag sie ihre Mandate ausüben sollen. Regeln ohne Sanktionen sind ein Witz. 

Wer wirklich will, kann diese Missstände aber auch schnell ändern. Das geht doch sonst auch.
MichaelReimann

Von Redaktion

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