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Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh’n, und dann werden tausend Märchen wahr. So sang einst schon Zarah Leander. Dass wir keine GroKo mehr haben und in der neuen Regierung die CDU raus ist, ist allerdings kein Wunder, sie hatte abgewirtschaft. Eine rot-grüne-gelbe will es nun mit einer kunterbunten Versprechenswundertüte richten. Und sie verspricht: Nun wird alles besser. Es soll sich wieder was bewegen in unserm Land. Veränderungen müssen her. Bei den Maßnahmen zum Klimawandel zum Beispiel. Vor allem in der Sozial-, Industrie- und Finanzpolitik und den Bereichen Innovation und beim Abbau der Bürokratie gibt es einen riesigen Reformbedarf. Massiven Handlungsbedarf gibt es bei Sozialpolitik und Hartz IV. Dringend notwendig ist ein soziales Sofortprogramm. Ein Beispiel aus dem LDS: Es darf nicht sein, dass die Mitarbeiter der Asklepios-Klinikern in Lübben und Teupitz im Jahr bei gleicher schwerer Arbeit 10 000 Euro weniger als ihre Kollegen im Westen verdienen! Das neue Regierungs-Dreierbündnis verspricht, die Anforderungen zu schultern. Und wir haben das Prinzip Hoffnung. Im alten Griechenland wurde einst der Weise Thaies gefragt, was seiner Meinung nach das Dauerhafteste ist. „Die Hoffnung“, erwiderte der Weise. „Denn sie ist das Letzte, das uns verlässt.“ Und was das Leichteste sei? „Politische Versprechungen…“ Die sind für die Neuen am Regierungsruder ein Leichtes, die Wahl-Versprechungen gingen ihnen im leicht von der Zunge. Hoffnung haben wir, dass nun manches besser werden könnte. Das hatten wir bei der letzten und der vorletzten und der vorvorletzten Wahl auch geglaubt. Wird ein Wunder gescheh´n? Wahrscheinlicher ist es, dass sich bald einige der Wahlversprechen wieder als Wahlversprecher entpuppen. Alles andere wäre ein Wunder.
Mark Brandenburger