(Lutz Vogt, Interview mit Lothar Falk und Frithjof von Rottkay)

Die Mitglieder von Wir für KW vertreten sozusagen auch beide Enden der Alterspyramide in unserer Stadt. Unter uns sind sowohl Senioren als auch Eltern und Großeltern von Kindern aller Altersgruppen. Lothar Falk wirkt seit Jahren aktiv im Seniorenbeirat unserer Stadt und Frithjof von Rottkay kümmert sich als Ortsbeiratsvorsitzender von Zeesen ebenfalls seit Langem auch um die Interessen der älteren Mitbürger.

Beide betonten in einem Interview, dass sich in den vergangenen 25 Jahren viele positive Veränderungen in KW vollzogen haben, die das tägliche Leben für Senioren leichter machten. Die Absenkungen der Bordsteine an Kreuzungen waren ein spürbare Verbesserung für die Mobilität aller, deren Beweglichkeit eingeschränkt ist und die auf Rollatoren und Rollstühle angewiesen sind. Sie mögen als Nebensächlichkeiten erscheinen. Das sind sie aber nicht und wer sie in höherem Alter, mit Bewegungseinschränkungen oder mit Kinderwagen überwinden muss, weiß die abgesenkten Bordsteine sehr zu schätzen. Die neuen Gebäude von Sparkasse und Volksbank sind für Rollstühle und Kinderwagen ebenfalls barrierefrei zugänglich. Wer darauf angewiesen ist, spürt diese Berücksichtigung der Bedürfnisse älterer Bürger. Andere, private Geldinstitute legen auf ungehinderten Zugang zu ihren Geschäftsräumen anscheinend weniger Wert.

Wie überall gibt es hinsichtlich der Bedürfnisse Älterer und in ihrer Mobilität sonst eingeschränkter Bürger (das trifft z.B. auch auf Eltern mit Nachwuchs in Kinderwagen zu) neben Licht auch immer noch Schattenseiten. Gerade in den letzten Jahren wurden z.B. die Poststellen in den vielen Ortsteilen von KW immer weniger und deren Dienstleistungsspektrum wurde eingeschränkt. So sind die Bürger in wachsendem Maße auf die Post in der KWer Kernstadt angewiesen. Sie wurde sozusagen zu einer städtischen Hauptpost. Leider entspricht der Zugang zur Post bis heute in keiner Weise den Bedürfnissen der Senioren. Eltern mit kleinen Kindern sind gezwungen, ihren Nachwuchs aus allerlei rollenden Gefährten zu nehmen. Das macht viel „Spaß“, wenn man dann auch noch Schlange stehen muss.

Hier sollte, so meinen Falk und v. Rottkay, die Stadt baldmöglichst Abhilfe schaffen, denn die Bürger sind auf diese Post angewiesen. Stadt und Post sind zwar zwei separate Rechtsobjekte, aber wo ein Wille ist, ist ein Weg. Von einem externen Fahrstuhl bis zu einer Hebebühne ist Vieles vorstellbar und Architekten haben sicher noch mehr umsetzbare Ideen. Stadt und SVV sollten hier jedoch mit dem nötigen Nachdruck auf Verbesserungen dringen. Alt und Jung würden es sicher sehr begrüßen, wenn es eine Perspektive für ein Ende der gegenwärtigen Zustände gäbe.

Apropos „jung“. Wer jung ist, muss zur Schule gehen und angesichts der gewaltigen Ausdehnung unserer Stadt gibt es hierfür seit längerer Zeit sogenannte Schulbusse. Wer sie nicht benötigt, mag beim Wort „Schulbus“ an die gelben Busse aus Film und Fernsehen denken, die nur für Schüler da sind. In KW sind das eher Busse, die vor und nach der Schulzeit zwar hauptsächlich mit Schülern besetzt sind, aber so richtig voll werden sie erst durch die älteren Fahrgäste. Weil immer noch viele höfliche und gut erzogene Schüler im Bus sind, bieten sie ihre Plätze meist den Älteren an – kurz: die Busse sind proppenvoll und die Schülerinnen und Schüler stehen bis zu ihrer Zielhaltestelle. Verkehrssicherheit geht anders.

Nur in der Ferienzeit ist die Lage „besser“. Da fahren keine „Schulbusse“ und die Senioren, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln irgendwohin müssen, sind wieder auf den nun ausgedünnten Fahrplan angewiesen.

Lothar Falk und Frithjof von Rottkay gehören zu denen, die diese Zustände mit den Schulbussen langfristig verbessern wollen. Da es sich hierbei um den sogenannten Öffentlichen Personennahverkehr handelt, hat die Stadt sehr wohl ein gewichtiges Mitspracherecht. Da fragt man sich schon, warum Veränderungen zum Positiven trotz mehrfacher Anmahnungen z.B. durch den Ortsbeirat Zeesen immer noch auf sich warten lassen. Der Interviewer hatte mal einen Mathelehrer, der auf die Schülerklage, dass man etwas nicht könne, stets antwortete: „Du kannst nicht? Du willst nicht!“ Von den Fahrzeiten der Busse in KW, ihren Fahrtrouten und ihrer Sequenz sind wirklich viele Menschen in KW betroffen – da ist es egal, wie alt man ist. Hier wird es wirklich Zeit, dass Verbesserungen spürbar werden. In Stadtverwaltung und Verkehrsbetrieben sollten Planungen des ÖPNV stärker die enormen Ausdehnungen von KW berücksichtigen. Wir sind eine der flächenmäßig größten Städte und nicht mehr das alte KW mit umgebenden Dörfern. Die damalige Gebietsreform, die KW so groß machte, verlangt nun auch ein Umdenken in den Köpfen von Verwaltung und Bürgern.

Wenn es um Mobilität geht, können sich unsere Mitglieder Lothar Falk und Frithjof von Rottkay übrigens noch eine Menge weiterer Verbessrungen in KW vorstellen. Wir haben z.B. immer mehr gut ausgebaute Bürgersteige. Die Radfahrer, die diese Bürgersteige nutzen, tun dies oft nicht aus bösem Willen. Sie wollen Sicherheit vor dem zunehmenden Verkehr aus Last- und Tankwagen und PKW. Anderswo hat man gute Erfahrungen damit gemacht, Fußgänger und Radfahrer durch relativ einfach anzubringende Markierungen voneinander zu trennen. Dass es immer auch Verkehrssünder gibt, die sich nicht an Regeln halten, ist kein Grund, auf gute Ideen zu verzichten.

Unsere interviewten Mitglieder hätten durchaus noch weitere Ideen, aber belassen wir es für diesmal bei den oben genannten. Was in KW erreicht wurde, ist gut. Dennoch bleibt noch vieles zu tun. Daran in den kommenden Jahren zu arbeiten, könnte das Leben in KW besser und leichter und sicherer machen. Die Bürgerinnen und Bürger würden es sicher schätzen, wenn sich Verwaltung und SVV hierzu klar bekennen. Entsprechende Pläne und ihrer solide Finanzierung für die nächsten Jahre, wären eine gute Sache.

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Von Redaktion

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