Eines der wichtigsten Themen im Jahr 2024 wird aus meiner Sicht der akute Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Königs Wusterhausen sein. Wir konnten in den vergangenen Wochen lesen, dass es in unserer Stadt Menschen gibt, die nach einer Scheidung oder
Trennung keine geeigneten Wohnungen finden und praktisch kurz vor der Obdachlosigkeit stehen.
Wir konnten auch lesen, wie schwer es für Alleinerziehende ist, an passenden Wohnraum zu gelangen. Direkt betroffen sind also
hauptsächlich Einwohner, die nicht in eigenen Einfamilienhäusern am Stadtrand, sondern in Mietwohnungen leben. Aktuell verzeichnen wir bei den so genannten „Sozialwohnungen“ in unserer Stadt einen Leerstand von unter einem Prozent. Mit fortschreitendem Alter von 20 bis 25 Jahren fallen immer mehr Wohnungen aus der Sozialbindung heraus und dürfen fortan zu wohnungsmarkttypischen Preisen vermietet werden. Das verschärft die schwierigen Bedingungen bei der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung immer weiter.
Was kann man also dagegen tun? Wohnungssuchenden möchte ich empfehlen, sich zunächst den Anspruch auf eine bezahlbare Wohnung zu sichern. Das geschieht über die Beantragung eines Wohnberechtigungsscheins (WBS). Inzwischen sind die Gehaltsobergrenzen für die Bewilligung eines WBS um 100 Prozent nach oben korrigiert worden. Demnach haben nun wesentlich mehr Menschen einen Anspruch auf eine Wohnung mit sozial verträglichen Mieten. Auch wenn deren Angebot in Königs Wusterhausen aktuell äußerst knapp ist, ist das Sichern eines Anspruchs der erste wichtige Schritt.
Am wichtigsten ist jedoch, dem aktuellen Mangel an Wohnungen mit sozialverträglichen Mieten zu begegnen. Darum setze ich mich als Mitglied der SVV für den Neubau von Wohnungen ein. Bei der Ausweisung neuer Baugebiete setzen wir – wie zum Beispiel beim „Königspark“ – eine verbindliche Quote für Wohnungen mit
sozialverträglicher Miete von 20 Prozent fest. Durch diese
Maßnahme können endlich wieder neue Sozialwohnungen
entstehen. Aber auch reguläre Wohnungen werden dringend benötigt. Wir wissen seit Jahren durch Prognosen, dass Königs Wusterhausen einen Bevölkerungszuwachs zu verkraften hat. Als gewähltes und verantwortungsvolles SVV-Mitglied muss ich darauf reagieren und diesen Zuwachs für alle Einwohner verträglich gestalten. Dazu gehört unbedingt, dass das Wohnungsangebot mit der Nachfrage wächst. Geschieht dies nicht, gehen die Wohnungen nur noch an jene, die in der Lage sind, die höchste Miete zu zahlen.
Das erzeugt zwei negative Effekte: ein explosionsartiger Anstieg der Mieten und die Verdrängung von Mietern mit geringen Einkommen. Beides gilt es zu verhindern, indem wir perspektivisch den Druck vom Wohnungsmarkt nehmen. Deswegen habe ich in der SVV unter anderem dem Aufstellungsbeschluss für „Darwinbogen“ und „Königspark“ zugestimmt, der darüber hinaus auch wichtige
Elemente wie ärztliche Versorgung, Nahversorgung, Bildungsangebote (Schule) und Kinderbetreuung (Kita) integriert. Königs Wusterhausen benötigt dringend neuen Wohnraum – sowohl mit sozial verträglichen Mieten als auch attraktive Wohnungen für Fachkräfte wie Lehrer, Erzieher, Ärzte und Verwaltungsangestellte, die der Stadt heute so sehr fehlen.
Auf diesem Weg können wir verantwortungsvoll das Wachstum der Stadt steuern und die sich daraus für Königs Wusterhausen
ergebenen Chancen nutzen.